Kunst und Kultur der Karolingerzeit. Karl der Grosse und Papst Leo III. Museum Kaiserpfalz.
Published on H-Soz-u-Kult (July, 1999)
Anlass und Ort
25. April 799: Auf Papst Leo III. wird in Rom waehrend einer Prozession ein Attentat veruebt, der Papst muss aus Rom fliehen und wendet sich an den fraenkischen Koenig. Dieser laedt ihn nach Paderborn. <p> Sommer 799: Karl der Grosse, Koenig der Franken auf dem Hoehepunkt seiner Macht, haelt sich in seiner Pfalz in Paderborn, einem Vorposten im wenige Jahre zuvor blutig umkaempften 'Sachsenland', auf. Mit der fraenkischen Herrschaft hat Karl das Christentum in die 'saechsischen Gaue' gebracht, mit Hilfe angelsaechsischer Missionare und des Schwerts. <p> Juli bis Oktober 799: Papst und Kaiser halten sich gemeinsam in Paderborn auf. Der Koenig bemueht sich um die Schaffung von Strukturen in Staat und Kirche des Missionslandes, zusammen mit anderen saechsischen Bistuemern wird das Bistum Paderborn gegruendet. <p> Stadt und Erzbistum Paderborn nehmen dieses Ereignis zum Anlass, in diesem Jahr "Geschichte zu feiern", so das Motto der Stadt. Einer der Hoehepunkte der geistlichen und weltlichen Feierlichkeiten ist die Ausstellung Kunst und Kultur der Karolingerzeit, die am 23. Juli eroeffnet wurde und noch bis zum 1. November zu sehen ist. Zur Vorbereitung der Ausstellung haben sich Stadt, Erzbistum und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe zusammengeschlossen und ihre Raeumlichkeiten eingebracht: der Landschaftsverband das Museum in der Kaiserpfalz, das Erzbistum sein Dioezesanmuseum und die Stadt ihre Galerie. <p> Die Ausstellung <p> Die Ausstellung Kunst und Kultur der Karolingerzeit befindet sich damit in drei unterschiedlichen Gebaeuden, die fuer diesen Anlass voellig neu gestaltet wurden und deren Dauerexponate--sofern sie nicht Teil der Thematik sind--fuer einige Monate im Magazin ueberdauern muessen. Der raeumlichen Aufteilung entspricht eine innere Gliederung der Thematik: Im Museum in der Kaiserpfalz wird die Zeit des 8. und 9. Jahrhunderts mit ihren gesellschaftlichen und politischen Implikationen dargestellt. Das Dioezesanmuseum verdeutlicht die theologischen, religioesen und kirchenpolitischen Hintergruende dieser Epoche. In der Staedtischen Galerie schliesslich findet der Besucher neben Cafe und Shop die Multimediapraesentation "799--Aspekte einer Zeitenwende" und die Moeglichkeit, im Museumsatelier unter Anleitung von Museumspaedagogen selbst aktiv zu werden, das aber in erster Linie im Rahmen von Fuehrungen. <p> Museum in der Kaiserpfalz <p> Der Besucher betritt den ersten Teil der Ausstellung durch einen schmalen Raum, in dem auf mehreren Fernsehmonitoren politische und kirchliche Gipfeltreffen der letzten Jahrzehnte in Erinnerung gerufen werden: Eine Aktualisierung dessen, was in Paderborn vor 1200 Jahren stattfand, ein Gipfel des geistlichen und des weltlichen Herrschers im Abendland. Karl der Grosse, Koenig der Franken und auf dem Weg zum Hoehepunkt seiner Macht, tritt dem Besucher im naechsten Raum als verfremdete Grafik einer lebensgrossen Reiterstatue gegenueber. Auf der anderen Seite kann der Besucher durch "Guckloecher" das Ereignis nachverfolgen, dass den Papst zum Gipfel nach Paderborn fuehrte. Er kam nicht aus freien Stuecken, sondern war in Rom Opfer eines Attentates geworden und musste aus der Stadt fliehen. Hoermuscheln und kurze Berichte in Form von dpa-Meldungen lassen die Revolte am 25. April 799 in Rom lebendig werden. Handschriften mit den Lebensbeschreibungen der beiden Protagonisten in der Mitte des Raumes weisen noch einmal auf die Bedeutung des Treffens und der beiden Persoenlichkeiten hin. <p> Ueber einen "Knueppeldamm" gelangt der Besucher in den naechsten Raum und kann die Beschwernisse einer dreimonatigen Reise von Italien nach Paderborn an den eigenen Fuessen erahnen. Es erwartet ihn die Darstellung der machtpolitischen und der kulturellen Vorstellungen von Papst und Kaiser. Eine erste Konche ist dem Triclinium-Mosaik gewidmet, in dem Leo III. im Lateran kurz nach seiner Rueckkehr aus Paderborn seine Sicht der Machtaufteilung deutlich machen liess: Papst und Kaiser erhalten aus der Hand des Hl. Petrus Symbole ihrer je eigenen Herrschaft, der Kaiser die Fahne, der Papst das Pallium, beide knien auf gleicher Ebene zu Fuessen Petri, der Papst allerdings--und das ist in der Symbolsprache der damaligen Zeit von hervorragender Bedeutung--zur rechten. Ein kleines Fragment, eine Zeichnung in einer--allerdings wesentlich juengeren Handschrift--und eine Lichtbildreproduktion praesentieren diese "bildgewordene" kirchenpolitische Ideologie, die heute auch in Rom nur noch als Kopie zu sehen ist. <p> Dem gegenueber stehen im gleichen Saal Objekte, die die koenigliche Herrscherideologie repraesentieren. Ein Klappthron, in Pavia aufgefunden und fuer die Paderborner Ausstellung frisch restauriert, zeigt, dass Karl ein "mobiler" Koenig war, staendig unterwegs auf Schlachtfeldern und zwischen seinen Pfalzen. Die Statue einer roemischen Woelfin, die Karl nach Aachen bringen liess und zwei aussergewoehnliche Schrankenplatten als Zeugnisse der langobardischen Kunst des 8. Jahrhunderts weisen u.a. darauf hin, dass in Karls Politikvorstellung der Rueckgriff auf das Vorbild der roemischen Antike grosse Bedeutung hatte. <p> Das folgende Zwischengeschoss ist dem Ort des Treffens zwischen Papst und Kaiser gewidmet, der Ende des 8. Jahrhunderts errichteten Pfalz, die erst in den 60er Jahren bei Bauarbeiten wieder entdeckt wurde und heute vor dem Museum als Grabungsfeld zu sehen ist. Neben der Dokumentation dieser Grabungsarbeiten in Form von Filmen und Dias stehen hier die archaeologischen Fundstuecke im Mittelpunkt. Der Besucher erhaelt einen Eindruck, in welchem Ambiente das Treffen in Paderborn stattgefunden hat. Da in Paderborn ausschliesslich Bruchstuecke und Scherben gefunden wurden, ist besonders erwaehnenswert, dass es den Ausstellungsinitiatoren gelungen ist, in anderen Museen jeweils unversehrte Objekte auszuleihen, die dem Besucher im Original zeigen, wozu die Bruchstuecke gehoert haben (Kannen, Trinkgefaesse aus Keramik und Glas, Schmuck, Werkzeuge, Wandmalerei). <p> Auf diese Weise in das Alltagsleben in der Pfalz eingefuehrt, wird der Besucher im Untergeschoss mit der Frage konfrontiert, warum das Treffen ausgerechnet in Paderborn stattgefunden hat. Aus der Auswahl moeglicher Antworten entscheidet sich die Ausstellung klar fuer diese: Karl wollte sich dem Papst als fraenkischer Herrscher und Ausbreiter des christlichen Glaubens unter den Sachsen praesentieren. Eine Inszenierung von saechsischen Graebern und Grabfunden zeigt diese als wesentliche Quelle fuer den Uebergang von saechsischem Goetterglauben zum Christentum (Ausrichtung der Graeber, Art der Grabbeigaben), Alltagsgeraete und Rekonstruktionen von Siedlungen zeigen, dass sich der fraenkische und saechsische Lebensstil unwesentlicher unterschieden hat, als es bisher oft angenommen wurde. Gravierender fuer die Sachsen war vielmehr die mit der Eroberung durch die Franken einhergehende christliche Missionierung, die Thema des folgenden Raumes ist. <p> Dass diese Missionierung mit grausamen Kriegen verbunden war, macht eine rote Feuerwand deutlich, die der Besucher zwangslaeufig durchqueren muss, um damit direkt auf die Kreuzfibel zuzugehen, die als aeltestes archaeologisch fassbare Zeichen christlichen Lebens in der Region in einem Paderborner Grab gefunden wurde. Die Uebernahme des christlichen Glaubens war fuer Karl eine politische Angelegenheit, die auch mit dem Schwert auszutragen war. Fraenkische Waffen, gespaltene Schaedel und Handschriften, darunter die Capitulatio de partibus Saxoniae, ein Gesetzeswerk Karls, dass die Sachsen zur Uebernahme des christlichen Glaubens zwang, machen diese--auch im 8. Jahrhundert nicht unumstrittene--Missionspolitik des Frankenkoenigs deutlich. <p> Wie immer man das damals oder heute beurteilen mag, fuer die Sachsen begann eine neue Zeit. Eine Inszenierung des Hellweges macht im Uebergang zum letzten Raum die Moeglichkeiten aber auch die Beschwernisse des Handels auf Lehmstrassen deutlich. Vom wirtschaftlichen Aufschwung zeugen im letzten Raum wiederum archaeologische Relikte: Keramikobjekte, Schmuckstuecke und ein Muenzschatz machen das deutlich. Am Ende des ersten Teils der Ausstellung in der Kaiserpfalz steht der Nachbau einer Glocke, die noch einmal den Anbruch der neuen Zeit symbolisiert und vom Besucher dem Verlassen angeschlagen werden kann.Das ist bei zwei weiteren Rekonstruktionen groesserer Glocken, denen der Besucher auf seinem Weg zum Dioezesanmuseum begegnet leider mit Ruecksicht auf die Anwohner aber zum Leidwesen vor allem der juengeren Besucher nicht mehr moeglich. <p> Dioezesanmuseum <p> Im Dioezesanmuseum erwartet den Besucher eine Praesentation der theologischen und kirchenpolitischen Aspekte der Ausstellung. Beim Betreten des sehr verschachtelt gebauten Gebaeudes mit einer Vielzahl von Ebenen faellt der Blick zunaechst auf eine Karte, die die Missionstaetigkeit angelsaechsischer Wandermoenche im Osten des Frankenreiches darstellt. Diese Glaubensboten mussten mobil sein, Tragaltaere und Taschenbibeln zeugen davon. Der Besucher steht an dieser Stelle buchstaeblich in der religioesen Spannung der damaligen Zeit. Wendet er seinen Blick nach unten, so faellt er auf einen ausgehoehlten, geflammten und durch eine Vielzahl von kleinen Bohrloechern gekennzeichneten Baumstamm, das Ergebnis einer Auftragsarbeit eines heimischen Kuenstlers, hier als Symbol fuer die saechsische Religiositaet, in der Baumheiligtuemer (Irminsul) eine wesentliche Rolle spielten. Das Licht, das durch die Bohrloecher faellt, laesst unwillkuerlich an den Sternenhimmel und damit an die kosmischen Aspekte der saechsischen Religion denken. Auf der anderen Seite faellt der Blick auf der naechsten Ebene, direkt gegenueber dem Baumheiligtum, auf den Mainzer Priesterstein mit dem Kreuz. Begibt sich der Besucher anschliessend auf diese Ebene, so bilden von hier aus die Lichtpunkte im Baumheiligtum Kreuz. In dieser Abteilung, die die Missionierung der Sachsen in den Mittelpunkt stellt, noch zu erwaehnen: Der Codex Ragyndrudis, eine Handschrift aus dem Besitz des Hl. Bonifatius, die deutliche Spuren von Schwerthieben aufweist. Nach der tradierten Legende soll Bonifatius bei seinem Martyrium dieses Buch schuetzend ueber seinen Kopf gehalten haben. <p> Ein Zwischengeschoss ist der Reliquienverehrung und der Reliquientranslation gewidmet. Um den christlichen Glauben in den saechsischen Missionsgebieten zu verankern, wurden im 8. und 9. Jahrhundert Reliquien von Heiligen aus dem westfraenkischen Reich, aus England und Italien in die saechsischen Missionsgebiete gebracht. Herausragende Exponate wie Reliquiengefaesse, Heiligendarstellungen und vor allem eine Elfenbeintafel mit einer Reliquienprozession --diese allerdings schon aus dem 6. Jahrhundert und wahrscheinlich aus Konstantinopel--stellen diesen damals ueblichen Brauch dar. Vor allem der "Grimfridus-Kelch" (9. Jh., Westfraenkisch), der eigens fuer diese Ausstellung mit grossem sicherheitstechnischen Aufwand aus Washington "eingeflogen" wurde, ragt unter den vielen Exponaten hervor. <p> Die naechste Abteilungen sind dem karolingischen Kirchenbau und Rom an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert gewidmet. Beides wird sowohl in Originaldokumenten wie auch in anschaulichen Modellen und Grafiken dargestellt. Die Beispiele fuer den Kirchenbau sind dabei mit dem Paderborner Dom, der Abteikirche Corvey und der Stiftskirche in Meschede aus der unmittelbaren Umgebung genommen. Interessant dabei: Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass auch in karolingischer Zeit viele bisher nur suedlich der Alpen bekannte architektonische Techniken in Westfalen bekannt waren und angewendet wurden. Hinweise auf Technologietransfer und womoeglich auch das Engagement von angeworbenen Baumeistern werden greifbar. Die Christianisierung bedeutete demnach auch das Eindringen neuer Stroemungen von Kultur, Kunst und Architektur, um nur die heute noch sichtbaren Zeugnisse anzufuehren. <p> Da Karl sich nicht nur als weltlicher Herrscher verstand, sondern durchaus auch den Anspruch hatte, christliches Leben und kirchliche Strukturen zu regeln, machen die liturgischen Geraete und Buecher auf der naechsten Ebene deutlich. Eine einheitliche Liturgie nach dem roemischen Ritus sollte synkretistische Entwicklungen in Sachsen, aber auch in anderen Teilen des fraenkischen Reiches, vorbeugen. Die Entwicklung des liturgischen Gesangs und die Fixierung liturgischer Texte bis hin zu Bibelbearbeitungen bildeten wesentliche Teile dieser liturgischen Reformen. Der Besucher kann sie Anhand von Originalen und Darstellungen nachvollziehen. Besonders interessant duerfte in diesem Zusammenhang die Moeglichkeit sein, Klangbeispiele des karolingischen Kirchengesangs im "Chorgestuehl" selbst zu hoeren. Hoehepunkt und Mittelpunkt dieser Abteilung-- vielleicht sogar der ganzen Ausstellung--ist die Praesentation des Lorscher Evangeliars, einer an der Hofschule Karls in Aachen entstandenen Evangelienhandschrift mit praechtiger Buchmalerei (die Darstellung des Apostels Johannes ist Grundlage fuer Ausstellungsplakat und-- prospekt) und in Elfenbein geschnitzten Einbanddeckeln. Diese Handschrift, die im 15. Jahrhundert geteilt wurde-- zwei Evangelien und eine Elfenbeintafel befinden sich im Vatikan, zwei Evangelien in Bukarest, die zweite Einbandtafel in London--ist hier erstmals wieder zusammengefuegt. <p> Den Abschluss der Ausstellung bildet der bekannte und eigens fuer diese Ausstellung restaurierte Proserpina-Sarkophag, den Karl fuer seine Bestattung aus Rom nach Aachen bringen liess. Die roemische Arbeit aus dem 3. Jahrhundert mit der Darstellung des Proserpina-Mythos, der von den Franken christlich im Sinne der Auferstehung Jesu gedeutet wurde, schliesst nicht nur die Ausstellung, sondern auch den Kreis der Praesentation; macht er doch noch einmal die Staats- und Gesellschaftsphilosophie Karls deutlich: Rueckgriff auf das antike Rom und spaetantike christliche Rom und sein Kaisertum, Ausbreitung des Christentums als Kultur- und Wertegrundlage des fraenkischen Reiches. <p> Staedtische Galerie <p> In der Staedt. Galerie schliesslich findet der Besucher neben dem Museumsshop und einem Cafe--bei gutem Wetter kann er sich im Innenhof des ehemaligen Abdinghofklosters bei einer Tasse Kaffee erholen--eine multimediale Praesentation, die auf mehreren Leinwaenden in Texten und Bildern die "Zeitenwende 799" noch einmal lebendig werden laesst. Das Museumsatelier laedt ein, selbst aktiv zu werden, indem man beispielsweise versucht, Texte in der karolingischen Minuskelschrift zu schreiben. Ein Programm mit unterschiedlichen thematischen Fuehrungen fuer Schulklassen bezieht diese Atelier mit in die Arbeit ein.Unter dem Motto "99 Tage - 99 Aktionen" (ob da die dokumenta X Pate stand?) laden die Veranstalter hierher zu Vortraegen und Werkstattgespraechen ein. <p> Zusammenfassung <p> Ohne Zweifel kann die Paderborner Ausstellung Kunst und Kultur der Karolingerzeit in die Reihe der grossen Epochenausstellungen der letzten Jahrzehnte in Deutschland eingeordnet werden. Dass eine vergleichsweise kleine Stadt in der Provinz zusammen mit dem Erzbistum und dem Landschaftsverband eine solche herausragende Praesentation auf die Beine stellt, verdient Respekt und Bewunderung. Der Ausstellungsbesuch ist sowohl fuer den Laien wie auch fuer den Fachbesucher ein Gewinn. Einerseits bekommt er Exponate zu Gesicht, die in dieser Fuelle und Exklusivitaet in absehbarer Zeit nicht wieder gemeinsam zu sehen sein werden, andererseits vermag die sehr gelungene Inszenierung der einzelnen Themen den Besucher in die Zeit zu versetzen und ihn animieren, sich weiter mit der Thematik zu befassen. Diese Inszenierung erscheint allerdings so vielfaeltig, dass sie sich dem unvorbereiteten Besucher erst im Rahmen einer Fuehrung voll erschliesst. Wuenschenswert waere, dass Schwierigkeiten bei der Beleuchtung noch ausgeraeumt werden. Die ueberwiegend optimale Ausleuchtung und das interessante Spiel mit Licht und Dunkelheit in den einzelnen Raeumen hat zwei aergerliche Schwachpunkte: Textilien werden (zweifellos in guter Absicht und aus konservatorischen Gruenden) so dunkel praesentiert, dass sie--verstaerkt noch durch die spiegelnde Glasabdeckung--kaum zu erkennen sind, und manche Exponate sind so gut illuminiert, dass die erklaerenden Texte neben den Vitrinen nur muehsam zu lesen sind. Hier waere ein einheitliches und besucherfreundlicheres Beleuchtungskonzept der Ausstellung unter Beruecksichtigung der notwendigen konservatorischen Vorgaben sicherlich sinnvoll gewesen. Warum schliesslich der relativ grosse Saal der Multimediapraesentation nur ca. fuenf Sitzgelegenheiten bietet, bleibt das Geheimnis der Veranstalter. Den Besuchern bleibt einstweilen nur, die 40 Minuten stehend zu verbringen oder sich auf den Boden zu setzen (allerdings mit Teppichboden!). Auch hier waere vielleicht etwas mehr Besucherfreundlichkeit angebracht gewesen. Trotz dieser angesichts der ueberaus grossen Bedeutung der Praesentation geringfuegigen Schwachpunkte lautet das Fazit: Diese Ausstellung sollte man gesehen haben! <p> Internet-Praesentation <p> Die Internetpraesentation (http://www.paderborn.de/799 , letzter Zugriff am 31.7.99) ist ebenso gelungen wie die Ausstellung selbst, sowohl was ihre grafische Gestaltung wie auch ihren Informationswert angeht. Von einer Kurzbeschreibung der Ausstellung ueber das gesamte Begleitprogramm und alle wichtigen organisatorischen Informationen bis zu Angeboten des Museumsshops findet der Interessent alles, was er fuer die Vorbereitung eines Besuches braucht. Schon allein das ist vorbildlich und sollte beispielhaft fuer aehnliche Vorhaben sein. Auch ist die Benutzerfuehrung auf der Website vergleichsweise einfach strukturiert, so dass sich auch Internet-Neulinge schnell zurechtfinden koennen. <p> Es waere wuenschenswert, dass die Teile der Internetseite, die sich auf die Ausstellung selbst, ihr Konzept und ihren Inhalt beziehen, einschliesslich der guten Praesentation wichtiger Exponate im Bild, auch ueber die Ausstellungszeit hinaus verfuegbar blieben. Zweckmaessigerweise sollte sich die URL dann nicht aendern, um das unsaegliche Neueintragen und Aenderungen von Bookmarks und Suchmaschinen zu verhindern. <p> Literatur und Medien <p> 799-Kunst und Kultur der Karolingerzeit, Hg.: Ch. Stiegemann u. M. Wemhoff Katalog-Handbuch in 2 Baenden Mainz (Verlag Philipp von Zabern) 1999 in der Ausstellung (Broschur): DM 98,00 im Buchhandel (Leinen): DM 165,- (Subskription bis 31.12.99: DM 140,00) <p> Handbuch zur Geschichte der Karolingerzeit. Ergaenzungsband zum Katalog der Ausstellung Mainz (Verlag Philipp von Zabern) 1999 in der Ausstellung (Brosch.): DM 80,00 im Buchhandel (Leinen): DM 140,00 (Subskription bis 31.12.99: DM 125,00) Katalog (2 Baende) und Handbuch als Paket: in der Ausstellung (Broschur): DM 148,00 im Buchhandel (Leinen): DM 238,00 <p> Brehm, Ch.: Paderborner Koenigsbote-Papst und Koenig in Paderborn. Begleitheft fuer Kinder zur Ausstellung, Paderborn (Verlag Ferdinand Schoeningh) 1999, DM 15,00 <p> Vernissage - Die Zeitschrift zur Ausstellung 799-Kunst und Kultur der Karolingerzeit, 7. Jg. Nr. 15/1999, Heidelberg (Vernissage-Verlag) DM 9,80 <p> Zaberns Kunstkalender 2000. Kunst und Kultur der Karolingerzeit (13 farbige Blaetter), Mainz (Verlag Philipp von Zabern), DM 49,80. <p> Psalla Modulamina-Gesaenge aus der Karolingerzeit. CD, DM 29,80 <p> 799-Aspekte einer Zeitenwende. Multivision, Videocassette VHS, 42 Minuten
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H-Soz-u-Kult, H-Net Reviews.
July, 1999.
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